Die häufigsten Fehler bei der Hochzeitsplanung

Worauf sollte man bei der Wahl des Fotografen achten? Wie finde ich den richtigen Hochzeitsfotografen

 

Jede große Hochzeit besteht aus vielen kleinen Momenten.  Ein tolles Hochzeitsfoto wird auch Jahre später besondere Erinnerungen zum Leben erwecken und Euch an die Freude erinnern, die Ihr  an Eurem Hochzeitstag empfunden habt.

Schließlich bezahlt Ihr für einen Fotografen auf Sylt nicht wenig Geld. Da ist es doch umso wichtiger, dass Eure Investition dann am Ende auch Spaß macht und das Ergebnis eine Freude ist. Immer wieder höre ich von enttäuschten Hochzeitspaaren, die sich nicht mehr trauen Ihre eigenen Bilder anzuschauen (ist kein Scherz), weil sie einfach den  „falschen Fotografen“ dabei hatten. Ich fragte mich lange, wie so etwas passieren kann. Jahrelang dachte ich mir, dass Hochzeitspaare irgendwie selbst schuld sein müssen, wenn sie sich nicht genug mit dem Fotografen und dessen Fotografien auseinandersetzen. Aber wenn ich mir Heute den Markt anschaue, muss ich meine Meinung doch ändern. Manche „Profis“ unter uns machen das sehr geschickt.

Es wird jede Menge versprochen, viel Schwachsinn geschrieben und es wundert mich nicht, dass oft schon am Anfang die bittere Enttäuschung über das Ergebnis am Ende vorprogrammiert ist.

Ein junges Hochzeitspaar hält sich an der Hand. Beide stehen am Watt und schauen in die Kamera
 

ALLES NUR EINE LÜGE?

Ein kleines Beispiel: Ein Hochzeitsfotograf, ziemlich ganz oben bei Google platziert, erst seit sechs Monaten aktiv, aber schon mit zigtausend Instagram-Followern… Es werden pausenlos fast identische Bilder gezeigt: Die Braut kuschelt sich an ihren Hero, ihren Man fürs Leben. Der Betrachter spürt die Zärtlichkeit des Moments, man riecht schon das Parfüm… Der Brautstrauß mit 200 Blumen im Vordergrund ist perfekt drapiert, die untergehende Sonne malt die ganze Szene in weiche Farbtöne, die Schmetterlinge im Bauch kribbeln…. Und dazu die Unterschrift: „Echte Momente, echte Gefühle“.
Ach so. Und wie ist die Realität?

Die „Braut“ ist ein Amateur-Model, der „Bräutigam“ einer aus der Gegend, ein sehr gut aussehender Mann.

Die Beiden haben sich über ein Casting kurz vor dem Shooting kennengelernt. Durch die Bildsprache und die Texte wird suggeriert, dass es sich um ein echtes Hochzeitspaar und echte Gefühle handelt. Leider sieht man solche „Muster“ immer öfter. Deshalb kam ich auf diese Idee, ein paar Tipps für Euch aufzuschreiben, dass Ihr solche Tricks selber schnell entlarven könnt und schließlich möchte ich, dass Ihr am Ende eine fantastische Erinnerung mitnehmt, Bilder die Euch begeistern und sogar Eure Erwartungen weit übertreffen.

 
 

Tipp 1: NEHMT EUCH NOCH MEHR ZEIT

Wenn Ihr denkt, dass es reicht bei Google die ersten drei bis vier Fotografen anzuschreiben , dann könnt Ihr zwar Glück haben, wahrscheinlich aber nicht.

 

Recherchiert ein bisschen. Oft entdeckt Ihr dann Bilder und Möglichkeiten, die Ihr Euch vorher gar nicht vorstellen konntet. Hochzeitsfotografie hat sich in den letzten Jahren sehr revolutioniert und es gibt viele talentierte Fotografen, die man nicht unbedingt unter den ersten Google-Ergebnissen findet. Ein bisschen zu stöbern lohnt sich! Merkt Euch dann Eure Top-Fotografen und fragt Euch mit wem Ihr einen ganzen Tag und vor Allem Eure Hochzeit verbringen möchtet. An Eurem Hochzeitstag wird Euch der Fotograf öfter „näherstehen“ als alle andere Gäste. Schon deshalb muss die Chemie stimmen.

Eine Rede von dem Vater von der Braut bei Hochzeitszeremonie in Golfklub auf Sylt in Hörnum
Eine emotionale Rede von dem Brautvater bei einer Hochzeitszeremonie in Golfklub-Budersand in Hörnum auf Sylt.
 

Tipp 2: EURE EIGENEN ERWARTUNGEN.

Wie stellen wir uns unsere Hochzeitsbilder vor? Welche Art von Bildern ist uns wichtig?

 

Möchtet Ihr  einfach nur ein paar Schnappschüsse und Erinnerungen, egal wie, Hauptsache günstig? Dann schreibt  eine Massen-Email an 20 Fotografen und sucht Euch den günstigsten heraus. Wo keine Erwartungen sind, ist auch keine Enttäuschung.

Möchtet Ihr pompöse Bilder wie aus dem Katalog? Perfekte Posen, perfektes Make-up, perfekte Haut, perfekte Figur, perfektes Lächeln, perfekte Retusche? Dafür gibt es mit Sicherheit auch viele Spezialisten, die wissen (oder auch nicht) wie Ihr am besten stehen sollt, welche Pose am besten zu Euch passt usw. Perfekte Bilder sind aber auch zeitaufwendig. Da bleibt dem Fotografen vielleicht nicht viel Zeit für die echte Momente übrig.

Oder sucht Ihr etwas ganz persönliches, Momente, Gänsehaut pur, Gefühl, Intimität, Annoncen im Bild, die nur Ihr selber wirklich verstehen könnt, Bilder die mit der Zeit mehr und mehr an Kraft gewinnen? Dann sucht nach einem „persönlichen Fotografen“ mit viel Gefühl, der äußerst sympathisch rüberkommen muss (im Ernst), einer, der Euch genauso schätzen wird. Lasst ihn eintauchen in Eure Welt. Sucht Euch einen Geschichtenerzähler, der den Moment über die Show stellt, der Euch vielleicht auch mit ein paar peinlichen Bildern beschenkt. Später werdet Ihr dafür vielleicht dankbar sein.

 

Tipp 3: PERSÖNLICHER KONTAKT

Persönliche Sympathien machen meiner Meinung nach 90% von erfolgreichen Bildern aus.

 

Die restlichen 10 % sind dann die Erfahrung und Kreativität. Telefoniert oder Skype erstmal zusammen. Wozu nutzt Euch ein „Star-Fotograf“, wenn es an Verständigung und einer gemeinsamen Ebene mangelt? Dann nehmt lieber einen weniger talentierten, dafür aber einen „ähnlich gestrickten“ Fotografen. Einen, der genau zu Euch passt. Am Ende habt ihr dann alle einen fantastischen Tag zusammen erlebt, wo mit Sicherheit viele unvergessliche und einzigartige Bilder rauskommen. Ich persönlich möchte lieber technisch schwächere, dafür aber echte Bilder, als technisch mega starke, dafür aber leere. Natürlich gibt es auch technisch wahnsinnig talentierte Fotografen, die auch tolle Persönlichkeiten sind. Wer suchet, der findet…

Zwei Männer küssen sich auf einer Surfer Hochzeit auf Sylt
 

Tipp 4: BILDER – BEST-OF vs BLOG

Schaut Euch in Ruhe an, wie Euer Fotograf in sogenannten Blogs mit täglichen Situationen umgeht und wie seine tatsächliche Bildsprache ist.

 

Ich schaue mir immer als Erstes den Fotografen-Blog an. 2-3 Storys reichen. Da kann man zu 99 % sehen wie auch Eure eigenen Hochzeitsbilder aussehen werden. Die Bilder, die man auf den Titel-Seiten oder bei Sozial-Networks präsentiert bekommt, sind meistens gut ausgesuchte Best-ofs, die letztendlich nur einen (oder gar keinen) Teil von der Hochzeitsreportage darstellen. Je talentierter und erfahrener der Fotograf ist, desto mehr „Best-of Schüsse“ könnt Ihr aber auch für Euch ergattern.

Für mich persönlich ist die Fotografie ein Spiegel meiner selbst.

Es kann nur dann gutgehen, wenn das Hochzeitspaar menschlich zu mir passt. Das Prinzip ist sehr einfach. Die „Zukünftige“  ruft mich an. Wir telefonieren und stellen fest, dass wir uns gut verstehen.  Der Bräutigam wird dann höchstwahrscheinlich auch zu mir passen. Die ganze Hochzeitsgesellschaft besteht meistens aus guten Freunden und nahestehenden Menschen der Beiden. Da stehen die Chancen auch hoch, dass sie mich als Fotografen schnell „hereinlassen“ und meine Nähe akzeptieren. Dadurch steigt meine Sicherheit und Kreativität und das Ergebnis sind individuelle und höchstpersönliche Bilder.

Und jetzt stellt Euch vor, was herauskommt, wenn der Funken am Anfang gar nicht überspringt und wenn man das Ganze nur als ein Fotoauftrag sieht… Brrr…Gar nicht so romantisch…

Lächelde schwangere Braut, nur in Unterwäsche gekleidet, hilft ihrer Trauzeugin beim Schminken

Ich wünsche Euch, nun die richtige Bauchentscheidung zu treffen und viel Spaß bei der Suche nach dem richtigen Fotografen!

 

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